Referenz metall glas WERKSTATT GmbH
Referenz metall glas WERKSTATT GmbH

Geländer – legendär

Die Wiener metall + glas WERKSTATT GmbH entwickelt mit MuM ein Rohrlasertool, das viel Zeit spart und die Produktqualität verbessert

Prozesse in der Schlosserei zu verschlanken, war das Ziel von Thomas Kietaibl, Gründer und Geschäftsführer der metall + glas WERKSTATT GmbH in Wien. Ein Laserschneider für Profile war als Schlüsselfaktor schnell identifiziert. Die Software, die aus einer 3D-Zeichnung eines Stahlrahmens oder -geländers eine durch den Rohrlaser bearbeitbare Abwicklung generiert, entstand in Zusammenarbeit mit MuM. Die ersten Geländer sind gefertigt, und das „Rohrlasertool“ spart schon jetzt viel Zeit.
Referenz metall glas WERKSTATT GmbH
Thomas Kietaibl ist es gewohnt, Dinge neu zu denken und Ziele beharrlich zu verfolgen. Sein Unternehmen, die metall + glas WERKSTATT ist in den fast zwanzig Jahren seit der Gründung rasant gewachsen und erwirtschaftet heute Jahresumsätze in zweistelliger Millionenhöhe. Das Portfolio ist vielseitig: ob Wohnanlage, Brückenverglasung oder die Neugestaltung eines Einkaufszentrums, jedes Projekt ist in seiner Art einzigartig.

Personalmangel macht kreativ

Das Team bei metall + glas besteht heute aus rund 30 Personen. Doch es dürften viel mehr sein. Der Fachkräftemangel verschont auch kreative, erfolgreiche Unternehmen nicht. Das Unternehmen sucht die Lösung in der umfassenden Verbesserung der Prozesse – von der Planung über die Fertigung bis hin zur Montage. Das Ziel: personalintensive Arbeiten wie Sägen, Bohren und Schweißen nach Möglichkeit reduzieren; zeitraubende Tätigkeiten am Computer, wie das Zeichnen von Verzinkungslöchern, Ausklinkungen und Gehrungen automatisieren.

AutoCAD, Advance Steel, Inventor und dann?

Laserschneidemaschinen für Bleche und vor allem für Profile beschleunigen die Produktion; CAD-Software hilft bei der Planung. Bei metall + glas war seit der Gründung Autodesk-Software im Einsatz: AutoCAD zum Zeichnen, Inventor für die 3D-Konstruktion, Advance Steel für stahlbauspezifische Aufgaben. Inventor kann Daten im IGS-Format an den Laserschneider übergeben, der daraus ein vollautomatisches Schneidprogramm für Profile, inkl. aller nötigen Bearbeitungsschritte generiert. Doch wie kann der Weg von der Architekturzeichnung über das exakte Stahlprofil – zum Beispiel für ein Geländer – bis hin zur dreidimensionalen Abwicklung des Profils in Inventor automatisiert werden?

Geländer haben es in sich

Geländer sind trotz ihres scheinbar einfachen Aufbaus aus Rahmen und Geländersprossen eine konstruktive Herausforderung. Ein durchschnittlicher Wohnblock mit mehr als zehn Stockwerken hat ca. 1000 Meter Treppengeländer, und deren Maße variieren von Stockwerk zu Stockwerk – sowohl hinsichtlich der Länge des Handlaufs als auch bezüglich der Abstände der Gitterstäbe. Die meisten Betriebe schneiden die Rahmen aus geraden Profilen zu und verschweißen die Schnittkanten. Auch die Sprossen werden in den richtigen Abständen oben und unten an den Rahmen geschweißt. Neben dem optischen Nachteil – sichtbare Schweißnähte – besteht immer auch die Gefahr, dass das Geländer an den Schweißnähten rostet.

Biegen und Schrauben

Bei metall + glas werden die Profile mit V-Gehrungen versehen, so dass man den Füllstabträger in verschiedene Richtungen zu einem Rahmen biegen kann. Für die Sprossen werden Ausklinkungen in die Gegenprofile eingearbeitet, so dass die Sprossen eingesteckt statt eingeschweißt werden. Das spart Zeit in der Produktion und in der Montage.

Programmierexpertise gefragt

Die Abwicklung der im Architekturmodell bzw. in der eigenen Konstruktion entwickelten Geländer erfolgt heute mit Hilfe einer Software, die das Unternehmen gemeinsam mit MuM entwickelt hat. MuM beliefert metall + glas seit vielen Jahren mit CAD-Lösungen und hat auch eine eigene Softwareentwicklung. Die Aufgabe forderte sowohl den Auftraggeber als auch das Programmiererteam. Jeder Test brachte neue Erkenntnisse und damit neue Programmieraufgaben. Die Einschränkungen während der Corona-Pandemie verzögerten das Projekt zusätzlich.

Beeindruckende Ergebnisse

Die erste Version des Rohrlasertools ging drei Jahre nach dem Projektstart live. Die Ergebnisse überzeugen. Durch die nahtlose Integration des Rohrlasertools in Inventor wird präzise angezeigt, wo geschnitten und gebohrt werden muss und wo konstruktionsbedingte Bänder stehen bleiben müssen. Die sog. Streckungsparameter berücksichtigen vollautomatisch Materialzugaben, die beim Biegen benötigt werden. Die Software zeigt, wie das Geländer nach dem Biegen aussieht, so dass Kundin oder Kunde das Ergebnis schnell erkennen und den endgültigen Auftrag erteilen können. Schon mit dieser ersten Version spart das Konstruktionsteam bei metall + glas viel Zeit.

Schlosserei 2.1 wird Realität

Weitere Optimierungen folgen, und Thomas Kietaibl kommt seinem Ziel immer näher: „Es wäre fantastisch für die ganze Branche, wenn wir alle Bohrer, Sägen, Stanzmaschinen, Schweißgeräte usw. sowie menschliche Messfehler aus den Werkstätten entfernen und durch Laserschneider und -schweißer ersetzen könnten.“ Dass die gemeinsam mit MuM entwickelte Lösung das Zeug dazu hat, ist für ihn sonnenklar: „Die Leute bei MuM können nicht nur programmieren, die verstehen auch sehr schnell, worum es bei uns tatsächlich geht, und können unsere Wünsche umsetzen. Das ist selten und macht darum umso mehr Freude.“
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Thomas Kietaibl, Gründer und Geschäftsführer der metall + glas WERKSTATT, etabliert mit dem Rohrlasertool die Schlosserei 2.1 – nur noch mit Laserschneide- und Schweißmaschinen, wirtschaftlich und qualitativ hochwertig, ab Losgröße 1. 
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