Sicherheitszäune an Rennstrecken bestehen aus unterschiedlichen Elementen – egal, ob es sich um stationäre oder mobile Anlagen handelt. Die Anordnung dieser Elemente auf dem Streckenplan und die Ableitung der Einzelpläne kosteten die Planer bei der Geobrugg AG viel Zeit. MuM hat für das Unternehmen AutoCAD-Tools entwickelt, die eine Zeiteinsparung von rund 80 Prozent bringen und die Planungssicherheit steigern.
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Die Streckenpläne erhält Geobrugg von den spezialisierten Planern im PDF- oder DWG-Format. Die Zäune bestehen aus einzelnen Blöcken, die gerade Streckenabschnitte und Kurven mit verschiedenen Radien begrenzen.
Der Weg vom „Bauen“ des Zauns auf dem Streckenplan bis zum Drucken der Einzelpläne für die Monteure an der Strecke ist lang und aufwändig. Ließe sich dieser Prozess automatisieren? Mit dieser Frage wandte sich Technikleiter Peter Utz an den langjährigen CAD-Lieferanten MuM. „Wir hatten bei MuM schon Schulungen für Inventor gemacht und wussten, dass es dort auch eine Entwicklungsabteilung gibt“, erzählt Peter Utz.
Gemeinsam wurde ein umfangreiches Pflichtenheft entwickelt; Geobrugg formulierte Regeln, die klar festlegten, unter welchen Bedingungen welche Blöcke einzusetzen sind. Es sei nicht einfach gewesen, diese Regeln neben der täglichen Arbeit so zu formulieren, dass sie durch die Software abgebildet werden konnten. Auch die Umsetzung in eine lauffähige Software war herausfordernd.
MuM reagierte jederzeit schnell auf Korrekturwünsche und setzte auch Ideen, die über das Pflichtenheft hinausgingen, rasch um. In der letzten Phase gab es zusätzlich noch intensive Unterstützung beim Testen: Um die IT-Abteilung bei Geobrugg, die jede neue Version der Tools installieren und in die eigene IT-Landschaft integrieren musste, zu entlasten, stellte MuM einen eigenen Rechner zur Verfügung, auf dem die Tools unabhängig vom Unternehmensnetzwerk ausprobiert werden konnten. Das beschleunigte die Fertigstellung enorm.
Mit dem Verlegetool brauchen die Konstrukteure die im Streckenplan vorgegebenen Polylinien nur noch anzuklicken und in einem Eingabefenster die Eigenschaften des Zauns zu spezifizieren. Das System fügt die Blöcke automatisch innerhalb weniger Sekunden ein. Manspart hier gegenüber dem manuellen Platzieren ca. 90 Prozent der Zeit – etwa 70 Stunden pro Rennstrecke – und gewinnt darüber hinaus die Sicherheit, dass nur korrekte Blöcke „verbaut“ wurden.
Noch mehr Zeit spart das Layouttool, das aus dem gesamten Streckenplan Einzelpläne für die Baustelle generiert. Ein über fünf Kilometer langer Kurs, wie z. B. die neue Rennstrecke Losail in Katar, erfordert 88 Detailpläne. Diese Pläne manuell zu generieren, dauert bis zu sechs Wochen – reine Fleißarbeit. Der Zwischenschritt zur Ableitung bleibt manuell, denn die Aufteilung einer Rennstrecke lässt sich nicht in starren Regeln formulieren – hier ist menschliche Erfahrung vonnöten. Mit dem Layouttool platzieren die Planer heute die „Rahmen“, die dem System anzeigen, welche Einzelpläne abgeleitet werden sollen. Danach ist nur noch der berühmte Knopfdruck nötig. Das Ergebnis liegt nun innerhalb weniger Stunden vor.
Das fertige System enthält etliche Funktionen, die ganz einfach über die AutoCAD-Oberfläche gestartet werden können. Die Konstruktionsabteilung will ihr neues Werkzeug nicht mehr missen, und auch bei der Geschäftsleitung herrscht große Zufriedenheit, denn mit dem neuen Tempo bei der Zaunplanung lassen sich auch die Wünsche der Kunden besser erfüllen. Klar ist: Manchmal genügt eine eher einfache Basislösung wie AutoCAD für echten Produktivitätsfortschritt. Man braucht nur einen Partner, der sich darauf einlässt, Neues zu lernen und die Digitalisierung mit eigenen Ideen unterstützt. Peter Utz findet, MuM macht das großartig.