Für die DS elektrotherm GmbH haben sich die erheblichen Investitionen
in BIM, Software und Ausbildung längst amortisiert
Wie können Obermonteure sicherstellen, dass
auf der Baustelle genau nach Plan gebaut wird?
Wie lassen sich Änderungen, die erst in letzter
Minute bekannt werden, umsetzen und dokumentieren?
Die Verantwortlichen bei der DS
elektrotherm GmbH, einem mittelständischen,
ausführenden Gebäudetechnik-Unternehmen
in Landshut, sahen die Lösung bei BIM. Dank
dem Ausbildungsprogramm BIM Ready und
dem BIM Booster nehmen die Versorgungstechniker
den Planungsbüros heute manche
Aufgaben ab – IT reicht bis auf die Baustelle.
Die DS elektrotherm GmbH, gegründet 1980, ist noch heute ein Familienunternehmen
und hält die traditionellen Werte des Handwerks hoch:
Zuverlässigkeit, Kompetenz, Kundenorientierung. Rund 220 Mitarbeitende
realisieren Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Kälteanlagen sowie
MSR-Technik vor allem für Industrie- und Gewerbebauten im Münchner
Umland. Im technischen Büro arbeiten 14 Personen, davon sechs Auszubildende.
Innovation als Motivation
Christian Stürzer, der Sohn des Firmengründers, ist 2006 ins Unternehmen
eingestiegen und führt die Idee seines Vaters fort: Mitarbeitende sollen
sich weiterentwickeln können, denn das steigert den Erfolg des Unternehmens.
Wenn Auszubildende die Chance bekommen, sich vom Systemplaner
zum Konstrukteur weiterzubilden, ist das mehr als motivierend. „Wir
stellen stets Geld für Innovationen bereit und beobachten, welche Trends
sich abzeichnen und durchsetzen. Dabei wollen wir nicht zwingend die
Ersten sein, die viel Lehrgeld zahlen, aber wir wollen bei wichtigen Entwicklungen
rechtzeitig dabei sein. BIM war für uns ein solch wichtiger
Trend“, sagt Christian Stürzer. Für ein ausführendes Unternehmen war
die Entscheidung für BIM ganz besonders innovativ.
Von Revit zu BIM Ready
MuM hatte sich als Anbieter von Revit-Schulungen bewährt. Jetzt
wurde entschieden, im Unternehmen BIM-Wissen über das Ausbildungsprogramm
BIM Ready von MuM zu vermitteln. Je nach
Rolle und Aufgabe im Projekt wurden und werden Mitarbeitende
zu BIM Managern, BIM Koordinatoren und BIM Konstrukteuren
ausgebildet. Es entstanden Prozesse, um Modelle mit Hilfe der
Autodesk Construction Cloud (ACC Docs und Build) auf der Baustelle
verfügbar zu machen.
Die richtigen Daten auf die Baustelle
Damit qualifizierte DS elektrotherm sich auch bei den Planungsbüros,
die an Projekten beteiligt waren, als Fachbetrieb für Koordination.
Das ausführende Unternehmen arbeitet bei BIM auf
Augenhöhe mit den Planungsbüros zusammen. Selbst wenn keine
gemeinsame Plattform für den Modellaustausch vorhanden ist, ist
sichergestellt, dass die aktuellen Modelle und Pläne rechtzeitig auf
der Baustelle sind – sogar dann, wenn die Bauherrschaft „Last-
Minute-Ideen“ umsetzen möchte.
Gelungene Kommunikation
Mit der Austauschplattform ACC ist die Kommunikation kürzer und
klarer: Anmerkungen, die der Obermonteur vor Ort im Plan skizziert,
liegen im gleichen Moment dem technischen Zeichner vor, der das
Modell updaten kann. Planversionen lassen sich durch digitales
„Übereinanderlegen“ vergleichen. So werden Missverständnisse
und Übertragungsfehler sicher vermieden. Die Baubegehung ist
eine Art Inventur: Ist realisiert worden, was im Modell vorgegeben
war? Wie erklären sich Abweichungen? Muss das Modell angepasst
werden, oder ist eine Korrektur am Bau nötig? Auf diese
Weise entsteht ein Modell „as built“, das die Grundlage für den
Gebäudebetrieb bilden kann.
Papierkosten sinken rapide
Für die Obermonteure aller Gewerke ist der Tablet-PC der tägliche
Begleiter auf der Baustelle. Die Visualisierung des Modells reduziert
die Komplexität – man muss weniger erklären, das dreidimensionale
Bild erleichtert das Verständnis. Gleichzeitig hält Christian
Stürzer den ausgedruckten Plan für unverzichtbar. Wenn eine Änderung
am Modell gemeldet wird, muss nicht jedes Mal ein neuer Plan
gedruckt werden. Hier setzen die Obermonteure tatsächlich den
Rotstift auf dem Plan ein. „Seit wir so arbeiten, sind unsere Papierkosten
um 75 bis 80 Prozent gesunken“, sagt Christian Stürzer.
Unentbehrlich: BIM Booster
Das Modell ist auf der Baustelle unerlässlich, um schnell zu erkennen,
was wo wie verlegt oder installiert werden muss. Daneben
benötigt man auch Material- und Mengenlisten und weitere Auswertungen
für die effiziente und effektive Arbeit. Solche Listen
generiert der BIM Booster von MuM mehr oder weniger auf Knopfdruck.
Rainer Reithmayer, der bei DS elektrotherm für IT und Telekommunikation
verantwortlich ist, weiß, dass seine Kolleginnen
und Kollegen ohne dieses Tool nicht mehr arbeiten möchten. „Der
BIM Booster wertet das Modell nochmals auf“, erklärt er.
Investition lohnt sich
Die Investition in Ausbildung und Software, ins Aufsetzen des BIMProjekts
und in die Modellerstellung ist hoch. Und sie lohnt sich,
findet Christian Stürzer: „Immer mehr Bauherren fordern BIM-Projekte,
und wir sind so gut aufgestellt, dass wir andere bei Pilotprojekten
unterstützen können. In der Ausführung sind wir deutlich
effizienter und können auf Änderungen schneller reagieren. Die
erwähnte Reduktion der Papierkosten ist erheblich, und vor allem
entfallen viele Korrekturen und Nacharbeiten.“ Entscheidend für
diese Erfolge sei auch das große BIM-Verständnis im gesamten
Team – und das wäre ohne BIM Ready von MuM nicht zu erreichen
gewesen.